Ausstellung

Andreas Greiner (Aachen, 1979) erforscht die skulpturale Qualität biologischer Prozesse, indem er mit den Grenzen der Form spielt. Seit 2018 interessiert er sich für den Wald als künstlerisches Thema und Medium. In Zusammenarbeit mit Biologen, Kunsthistorikern, Programmierern, Architekten und Musikern hinterfragt er die traditionelle Dichotomie zwischen Natur und Kultur. Seine Ausstellung im Kahán Art Space erforscht die Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Ökologie und Technologie, um die Probleme des Klimawandels und des Artensterbens anzugehen. Gleichzeitig versucht er, neue Rahmen für das Verständnis dessen zu erforschen, was er "die Archäologie der Zukunft" nennt.Greiner has an archive of thousands of his own photographs of forest destruction (Goslar, Hambach Forst, Bislowieza forests). He fed these into a deep-learning program to derive algorithmic projections - the "idea" of the forest - from the computer. The result is a reversal of the traditional landscape genre, a kind of "digital hallucination" that explores the Romantic era's notions of sublimity as well as humanity's autonomy in creative production.

Die Ausstellung als Ganzes ist eine ineinander verwobene Geschichte - eine Vielzahl wirtschaftlicher, historischer und technologischer Aspekte, die als eine Untersuchung der postmodernen Situation gelesen werden können: Was kann die Kunst mit den konfrontierenden Erinnerungen an die globale Erwärmung und das Massenaussterben anfangen?

Schließlich hat Greiner im Rahmen seiner kritischen Selbstanalyse und der Auseinandersetzung mit seinem eigenen ökologischen Fußabdruck an den Orten seiner Ausstellungen Bäume gepflanzt: im Augarten in Wien und hier im Innenhof des Hauses in der Nagy Diófa (Große Walnuss) Straße. Der Baum - den Greiner als "lebende Skulptur" bezeichnet - erhält einen menschlichen Namen, um den Begriff des Menschlichen und Nicht-Menschlichen zu hinterfragen und auf die von Menschen gemachte Trennung von kulturellen Artefakten und natürlichen Entitäten zu verweisen.