Welchen Formen der Freiheitsberaubung, Unterdrückung, Ausbeutung sind wir heute unterworfen? Wie steht es um den Zustand der Grund- und Freiheitsrechte? Welche künstlerischen Reaktionen und Interventionen gibt es auf diese Fragen? Der Kahán Art Space Vienna geht diesen Fragestellungen auf den Grund und zeigt aktuelle Positionen, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen.
Kunst wird dabei aber nicht vordergründig auf ihre politische oder soziale Dimension reduziert, sondern es soll ihr Potential, frei und unabhängig zu leben und zu denken, erleb- und sichtbar gemacht werden. Der Kahán Art Space Vienna wird sich auf die Arbeit und Haltung von Kunstschaffende konzentrieren, die bestehende Verhaltens- und Denkgewohnheiten in Frage stellen, neue Lesarten der sozialen, historischen und politischen Verhältnisse eröffnen und damit die Sicht auf die Welt und ihre Probleme schärfen und verändern. Dabei soll die innovative Kraft und das kritische Denken von Kunst ermutigen, gewohnte Kategorien, Konzepte und vermeintliche Objektivitäten zu hinterfragen, Alternativen zu erwägen sowie ungewohnte Blickwinkel einzunehmen. Künstlerische Arbeit und Praxis wird dabei als Methode zur Untersuchung von Fragestellungen betrachtet, die entweder gesellschaftlich nicht thematisiert oder unterdrückt werden.
Jährlich werden im Kahán Art Space Vienna vier Einzel- oder Gruppenausstellungen gezeigt. Die Bedeutung von Kunst erschließt sich aber nicht nur aus Artefakten und Projekten, sondern wird sich auch aus deren Einbettung in Gespräche, zunächst zwischen Künstler/innen und Kunstwerk, dann zwischen Kunstwerk und Publikum und später zwischen verschiedenen Öffentlichkeiten ergeben. Führungen, Diskussionen und Workshops werden die Kommunikation von künstlerischen Ideen, Positionen und Haltungen unterstützen und begleiten. Ein eigenes Kunstvermittlungsprogramm unter Einbindung der jeweiligen Künstlerinnen und Künstler wird sich vor allem an den unmittelbaren Einzugsraum (insbesondere Schulen) richten.